Die Macht der Worte
Es gibt Sätze, die ich in den vergangenen Jahren schon sehr oft gehört habe. Die ersten sind voller Unsicherheit:
- „Eigentlich weiß ich gar nicht, was mir steht.“
- „Mein ganzer Schrank ist voll und trotzdem hab ich nie etwas zum Anziehen.“
- „Ich glaub mir steht…, aber ich weiß nicht so recht“
- „Also gelb steht mir nicht, das ist sicher! Oder wohl doch?“
- „Ich geh gar nicht gerne zum Einkaufen, ich finde nie was.“
- „Ich schminke mich nie. Ist mir viel zu viel Arbeit und außerdem weiß ich gar nicht wie das geht.“
Dann gibt es die zweite Art von Sätzen, bei denen ich mir meistens denke „ Wie kommst Du denn da drauf?“:
- „Mir stehen keine Kleider.“
- „Schwarz passt immer und außerdem macht es schlank.“
- „Rot ist eine furchtbare Farbe. Fällt man total auf. Würde ich nie anziehen.“
- „Schuhe müssen braun oder schwarz sein, dann passen sie zu allem.“
- „Mit Lippenstift sieht man direkt wie Miss Piggi aus.“
Bei der dritten Art von Sätzen ist zumindest schon mal klar was bzw. wer dahinter steckt:
- „Ich färbe weiter, weil mein Mann nicht will, dass ich kurze oder gar graue Haare trage.“
- „Ich hasse rosa. Das ziehe ich auf keinen Fall an. Meine Oma hat mich früher immer in rosa Kleidchen gesteckt.“
- „ Diese Farben sind furchtbar. Die erinnern mich an meine eigene Großmutter.“
- „Ich habe noch nie einen Rock getragen. Ich hätte ein Junge werden sollen.“
- „Ich kremple meine Hosenbeine immer hoch. Die Verkäuferin hat gesagt das macht man jetzt so.“
Es gibt so viele Glaubenssätze, die wir zum Teil unser ganzes Leben mit uns herum tragen. Irgendjemand hat im Laufe des Lebens so einen Satz über uns ausgesprochen und der saß – leider bis heute noch. Wir haben die Aussage nie nach dem Wahrheitsgehalt hinterfragt, sondern ihn einfach übernommen, bewusst oder unbewusst. Besonders tragisch ist dies, wenn wir solche Festlegungen im Kindesalter gehört haben. Es braucht Mut solche Sätze zu entlarven und davon frei zu werden. Ein professioneller, wohlwollender Blick von außen hilft diese Lügen, die sich zum Teil, wie ein Tattoo in uns hineingebrannt haben, loszuwerden. Es ist möglich. Probieren Sie es aus!
Vielleicht ist es nötig der Person zu vergeben, die diesen Satz über Ihnen ausgesprochen hat. Wir Menschen reden so viel Unnützes und Verletzendes. Leider machen das auch Eltern und andere Erziehungspersonen, Klassenkameraden, Arbeitskollegen, Lehrer, Kinder zu anderen Kindern, Menschen, die wir eigentlich lieben oder irgendwann einmal geliebt haben. Verletzendes wird manchmal aus Böswilligkeit gesprochen und ganz oft einfach aus Unachtsamkeit und Unüberlegtheit. Bedauerlicherweise ist hier vermutlich keiner von uns ohne Sünde.
Glauben Sie nicht alles, was andere über Sie sagen. Finden Sie heraus, was der, der Sie gemacht hat über Sie denkt, dann wird Ihre Seele heil und Ihre Schönheit erstrahlt. Es ist unerlässlich die Wahrheit über sich selbst zu erkennen. Denn nur die Wahrheit macht frei!